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CEI / Watkins-Johnson
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 Watkins Johnson:
Receiver Type 8730A



Watkins Johnson Receiver Type 8730A. USA ca. 1977

In der einen oder anderen Sammlung findet sich dieser WATKINS-JOHNSON Type 8730A Empfänger; vermutlich einige hundert an der Zahl wurden von dieser Empfänger von ca. 1975  bis Anfang der 1980er Jahre gebaut. Das empfangbare Frequenzband wird durch zwei Abstimm-Einheiten (Tuning Heads der Typenreihe WJ-906x ) festgelegt, die rechter Hand in das Grundgerät eingebaut werden. Je nach Aufgabe kann somit ein Frequenzbereich zwischen 20 MHz bis 1000 MHz abgedeckt werden. Die Bandbreiten der 21,4-MHz-Zwischenfrequenz lassen sich  durch Steckkarten wählen, die sich meist aus dem Frequenzband und den Einsatzzweck ergeben.
Abgesehen von der Kathodenstrahlröhre der Spectrum Display Unit im linken Teil ist der Watkins Johnson 8730A ein reiner Transistor-Empfänger. Manchem gilt er als letzer Vertreter mit rein analoger Schaltungstechnik, ehe sich Watkins-Johnson Anfang der 1980er Jahre vermehrt der Entwicklung digitaler Ansteuerungen, Frequenzsynthese und mikroprozessor-gestützen Empfangs-Systemen zuwendet. Als Analog-Empfänger ist der 8730A ohne Zweifel sehr ausgereift, sowohl was sein Schaltungsdesign, als auch die Verarbeitung, Dynamik und Empfangsqualitäten betrifft.
  




Watkins Johnson Receiver Type 8730A. Innenansicht. USA ca. 1977

Ähnlich dem etwas früher entworfenen Watkins Johnson Type 560 ist auch der 8730A  ein typischer Vertreter der häufig sogenannten "Black Radios"; die Empfänger dienten vornehmlich Behörden zur Funkaufklärung und -überwachung. Der WJ 8730A ist als Doppelsuper-Überlagerungsempfänger ausgelegt und arbeitet bei Zwischenfrequenzen von 60 MHz und  21,4 MHz. Das Modul mit der jeweiligen Bandbreite der Zwischenfrequenz wird von der Frontplatte aus über einen Stufenschalter in den Signalweg gelegt. 



Watkins Johnson Receiver Type 8730A. Detail. USA ca. 1977

Die Firma Watkins Johnson gilt als Spezialist für Hochfrequenz-Komponenten und elektronisches Schaltungsdesign bei höchster Verarbeitungsgüte und Qualität.  Das Modell 8730A ist ein sehr repäsentativer Vertreter des Produkt-Portfolios des amerikansichen Unternehmens aus dieser Zeit und dokumentiert Funktionsdichte, Detailqualität und Langlebigkeit.
Watkins Johnson beschäftigt Ende der 1970er Jahre etwa 2000 Mitarbeiter und unterhält Vertretungen in London, München und Rom.




Watkins Johnson Receiver Type 8730A. Antrieb Abstimm-Einheit.  USA ca. 1977

Der Watkins Johnson Type 8730A Receiver kann zum Empfang von CW- , AM-, FM- und pulsmodulierten Signalen eingesetzt werden. Weitere Sonderfunktionen ist die Automatik COR (für Carrier-Operated Relay), die das Ansprechen eines Relais bei Aktivität auf der eingestellten Frequenz  erlaubt, sowie die Steuerung der Empfangsfrequenz über AFC (Automatic Frequency Control) und DAFC (Digital Automatic Frequency Control) durch von extern zugeführte Signale.

Das Modell hier mit der Seriennummer 189 war vermutlich längere Zeit im Einsatz und befindet sich immernoch in einem voll-funktionsfähigen, guten Zustand. Neben den zölligen  Inbus-Schlüssel, ist auch das Extender-Board noch im Gerät gesteckt. Selbst die Spektrums-Anzeige mit einer 3ASP1-Kathodenstrahlröhre bietet noch eine optimale Visualisierung des empfangbaren Frequenzbandes.



Watkins Johnson Receiver Type 8730A. Eingangskreise Abstimm-Einheiten, LO und erster Mischer.  USA ca. 1977

In obigem Detail-Bild abgebildet sind die beiden Abstimm-Einheiten WJ 9068, S/N 88, für 490 bis 1000 MHz und WJ-9064 Tuning-Head S/N 171 für 235 bis 500 MHz bei abgenommenen Schirmblechen. Ganz ähnlich den Eingangskreisen im Watkins Johnson 775-13 Empfänger wird das Signal im oberen Frequenzbereich in Kammern mit Kondensatoren - , im unteren Frequenzbereich mit Spulen auf die Empfangsfrequenz abgestimmt. Bemerkenswert ist die Luftschnittstelle der höherfrequenten Eingangskreise: Die Kopplung wird über rechteckige Öffnungen zwischen den einzelnen Kammern hergestellt. Statt mit Nuvistoren, wie noch im Type 775-13 Empfänger, arbeiten die Stufen bereits mit Feldeffekt-Transistoren. Im unteren Frequenzbereich bis 500 MHz sind Spiral-Inductuner das frequenzbestimmende Element; die Induktivität wird über Schleifen auf einer Spulenschlaufe abgegriffen; auch kommen in den Schwingkreisen Transitoren zum Einsatz.
Die Frequenzen der ersten Oszillators (LO) werden ausgekoppelt und stehen auch an der Geräterückseite am einer BNC-Buchse zur Verfügung.


Kennwerte:
Frequenzbereich:           235 bis 1000 MHz in zwei Bereichen, umschaltbar
Betriebsarten:               AM, FM, CW, Pulse  – Signale
Zwischenfrequenz:         60 MHz, 21,4 MHz,
Bandbreiten                  100 kHz, 300 kHz, 1000 kHz; schaltbar
Besonderheiten:             Spektrumsanzeige mit Mittenfrequenz
                                  Carrier operated relay (COR)
                                  Automatic Frequency Control (AFC)
                                  Digital automatic Frequency Control (DAFC)
                                  Ausgänge für Zähler, der lokalen Oszillatoren, Audio, Video und die Zf
                                  Anzeigeinstrument für die Signalstärke
Abmessungen:               (482 x 91 x 540 ) mm; Gewicht: 14 kg  
 
  
 
Kategorien
Kommunikationstechnik
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