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Rohde & Schwarz
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Rohde & Schwarz: Frequenzhubmesser
Type HS 729/2


R&S HS 729/2 vorne. München, ca. 1963

Nur sehr wenige Exemplare gefertigt: Dieser ROHDE & SCHWARZ Frequenzhubmesser für Fernseh-Tonsender Type HS 729. Der vorliegenden Dokumentation lässt sich entnehmen, dass dieses Messgerät ursprünglich in zwei Versionen, als /1 für die ARD und als /2 für die Deutsche Bundespost gefertigt wurde, wobei die Bundespost in ihrem Pflichtenheft offenbar etwas engere Spezifikationen forderte.
Der Hubmesser arbeitet auf einer Festfrequenz (auf genau der des FS Tonsenders) zwischen 470 und 790 MHz und gestattet die Betriebsüberwachung und das Ausmessen von Eigenschaften des Sendesignals. Der Frequenzhub ist dabei ein Maß für die Modulationstiefe des Nutzsignales auf der Trägerfrequenz; abgelesen wird der Wert in kHz auf dem großen Anzeigeinstrument.
Von ROHDE & SCHWARZ  wurden mit den Typen HS89 (für UKW-FM Sender) und FMV (20 bis 300 MHz) in den 1960er Jahren zwei weitere Frequenzhubmesser gebaut.




R&S Frequenzhubmesser Type  HS 729/2 vorne Detail. München, ca. 1963

Das HS 729/2 Exemplar hier ist in verhältnismäßig gutem Zustand; ein Vorbesitzer hatte die (vermeintlich wertvollen) Elektronenröhen gezogen, von denen einzig die etwas seltener verbaute QQE 04/5 etwas schwerer nach zu beschaffen war. Im Netzteil des Geräts fand sich ein Kondenstor mit hohem Leckstrom; nach Austausch ließ sich auch die 200 Volt Betriebsspannung wieder einstellen und der Hubmesser abstimmen.



R&S Frequenzhubmesser Type  HS 729/2 vorne Detail. München, ca. 1963

Im Frequenzhubmesser HS 729 wird eine um 10,7 MHz höhere Frequenz als die der Sendefrequenz erzeugt, wobei die Frequenz des lokalen, mit einem Quarz arbeitenden Oszillators in mehreren Schritten verzweiundsiebzigfacht wird. Um die einzelnen Kreise auf ein Amplitudenmaximum zu bringen, werden die Induktivitäten auf Schiebern abgestimmt (Bild unten). Zur Orientierung sind an den Schiebern kleine Zählwerke mechanisch gekoppelt (Bild oben).
In obigem Bild auch zu erkennen ist links unten der kleine Quarzofen mit Kontrolllampe, der das Quarz auf einer konstanten Temperatur hält.




R&S Frequenzhubmesser Type  HS 729/2 Detalansicht Abstimmeinheit München, ca. 1963

Nach Mischen mit der Sendefrequenz durchläuft die entstehende Zf von 10,7 MHz eine dreistufige Zf-Stufe (mit E180F) Röhren und gelangt an den  Messausgangs- und den Anzeigeverstärker. "Ein Teil der Ausgangsspannung wird dem Spitzenhubanzeiger zugeführt, der eine Überschreitung des eingestellten Hubes signalisiert" (rote Kontrollleuchte).




R&S Frequenzhubmesser Type  HS 729/2 Ansicht von oben München, ca. 1963

Neben der Messung des Frequenzhubs lässt sich mit dem HS 729 auch die Störamplitudenmodulation (in % Modulationstiefe) messen. Dazu wird die über eine Diode demodulierte Eingangsspannung direkt am Eingangsteiler (in obigem Bild oben rechts zu erkennen) ausgekoppelt und dem Messausgangsverstärker zugeführt. Ferner besteht am rückwärtigen Messausgang die Möglichkeit zum Anschluss eines Klirrfaktormessers oder eines Psophometers zur Ermittlung der Geräuschspannung.
    
Kennwerte:
Frequenzbereich:           470 MHz ... 790 MHz
Eingangswiderstand:       60 Ohm, unsymmetrisch
Zf-Frequenz:                 10,7 MHt
FM-Messbereiche:          100 kHz, 10 kHz, 0,6 kHz
AM Messbereiche            0 ... 6 %, 0 ...0,6 %
Abmessungen                 B x H x T: (520 x 167 x 430) mm;   Gewicht: 25 kg, Leistungsaufnahme ca 180 VA

Dokumentation:
Rohde & Schwarz: Beschreibung Frequenzhubmesser für FS - Tonsender (Band IV/ V) Type 729/2. München, 1963
Rohde & Schwarz:: Prüffeldhinweise HS 729/1 und /2. München, 1960.
  
  
Kategorien
Kommunikationstechnik
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